Sonnige Tage, blauer Himmel – perfekte Bedingungen für Ihre Photovoltaikanlage. Doch während die Sonne ihren Bogen von Osten nach Westen zieht, bleibt Ihre Anlage starr in ihrer Position. Das bedeutet: Die Module nutzen die maximale Sonneneinstrahlung nur für einen kurzen Zeitraum optimal.
Doch was wäre, wenn Ihre Solaranlage der Sonne folgen könnte? Genau hier kommen Solar-Tracking-Systeme ins Spiel. Sie sorgen dafür, dass Ihre Module immer im optimalen Winkel zur Sonne stehen und so mehr Strom erzeugen. Aber lohnt sich die Investition? Welche Technologien gibt es, und wie hoch ist der Wartungsaufwand? Wir beleuchten die wichtigsten Aspekte rund um bewegliche Photovoltaikmodule.
Das Wichtigste in Kürze
- Solar-Tracking-Systeme passen den Winkel von Photovoltaikmodulen automatisch an den Sonnenstand an und steigern so die Energieausbeute.
- Es gibt ein- und zweiachsige Tracker – während einachsige Systeme meist wirtschaftlicher sind, bieten zweiachsige die höchste Effizienz.
- Ob sich ein Tracking-System lohnt, hängt vom Standort, den Investitionskosten und dem Wartungsaufwand ab.
- Neue Technologien wie eine KI-gestützte Steuerung und bifaziale Module könnten Tracking in Zukunft noch effizienter machen.
Ein- und zweiachsige Tracker
Solar-Tracking-Systeme gibt es in zwei Varianten:
- Einachsige Tracker: Sie bewegen die Module von Osten nach Westen und steigern den Ertrag im Vergleich zu festen Modulen um bis zu 25 %.
- Zweiachsige Tracker: Sie passen zusätzlich den Neigungswinkel an, sodass die Module noch optimaler zur Sonne ausgerichtet sind. Dies kann die Energieausbeute um bis zu 40 % erhöhen.
Einachsige Systeme werden häufig in großen Solarparks oder Industrieanlagen eingesetzt, während zweiachsige Tracker vor allem dort genutzt werden, wo maximale Energiegewinne entscheidend sind – etwa bei begrenztem Platz oder hohen Einspeisevergütungen.
Ein relevanter Faktor bei der Wahl des richtigen Systems ist der Standort: In südlichen Regionen mit einem hohen Sonnenstand reichen einachsige Tracker meist aus, im Norden profitieren Anlagen stärker von zweiachsigen Systemen.
Wirtschaftlichkeit: Mehr Ertrag oder höhere Kosten?
Ob sich Solar-Tracking-Systeme finanziell lohnen, hängt von mehreren Faktoren ab:
Vorteile:
- Höhere Erträge durch bessere Sonneneinstrahlung über den gesamten Tag hinweg
- Besonders interessant für Unternehmen mit hohem Eigenverbrauch
- Optimale Nutzung auch für Mieterstrom-Projekte wie Mieterstrom in NRW
Nachteile:
- Höhere Anschaffungskosten im Vergleich zu fest installierten Modulen
- Regelmäßige Wartung erforderlich, da mechanische Teile anfälliger für Verschleiß sind
- Zusätzlicher Platzbedarf und erhöhter Installationsaufwand
Gerade für Unternehmen, die einen großen Teil des erzeugten Stroms selbst nutzen, kann ein Tracking-System wirtschaftlich interessant sein. Wer Photovoltaik in Essen oder in einer anderen Stadt in Deutschland plant, sollte prüfen, ob die Standortbedingungen eine höhere Rendite durch Tracking ermöglichen.
Technologie und Wartung
Damit ein Solar-Tracking-System zuverlässig funktioniert, müssen einige technische Aspekte berücksichtigt werden:
- Stabilität: Die beweglichen Systeme benötigen eine robuste Verankerung, insbesondere in windreichen Gebieten.
- Sensoren: Moderne Tracker nutzen Lichtsensoren und Software, um den optimalen Winkel zur Sonne zu berechnen.
- Energieverbrauch: Die Bewegung der Tracker verbraucht selbst Energie – eine effiziente Steuerung ist entscheidend, um den Nettoertrag nicht zu schmälern.
- Wartungsaufwand: Da Tracking-Systeme bewegliche Teile enthalten, müssen sie regelmäßig inspiziert und gewartet werden, um Ausfälle zu vermeiden.
Für Betriebe, die auf eine langfristig hohe Leistung setzen, lohnt sich die Investition in hochwertige Systeme mit intelligenter Steuerungstechnik und robusten mechanischen Komponenten.
Zukunftstrends
In vielen Regionen der Welt sind Solar-Tracking-Systeme bereits weit verbreitet. Besonders in sonnenreichen Ländern wie Spanien oder den USA dominieren Nachführsysteme den Markt für Freiflächenanlagen.
Zukünftige Entwicklungen:
- Künstliche Intelligenz (KI): Neue Steuerungssysteme nutzen KI, um die Bewegungen der Module noch präziser an die Wetterbedingungen und Verbrauchsmuster anzupassen.
- Bifaziale Module: In Kombination mit Tracking-Systemen können bifaziale Module, die Sonnenlicht von beiden Seiten nutzen, den Ertrag weiter steigern.
- Smart-Grid-Integration: Tracking-Module könnten in Zukunft stärker mit Stromspeichern und intelligenten Netzen verbunden werden, um die Energieproduktion besser auf den Verbrauch abzustimmen.
Insbesondere durch den technologischen Fortschritt könnte die Effizienz der Systeme weiter steigen und das Tracking langfristig wirtschaftlicher machen.
Zusammenfassung und Fazit
Solar-Tracking-Systeme bieten eine vielversprechende Möglichkeit, den Energieertrag von Photovoltaikanlagen zu maximieren. Dennoch bleibt die Wirtschaftlichkeit stark standortabhängig. Besonders für Gewerbe und große Freiflächenanlagen sind Tracking-Systeme eine attraktive Option. In Kombination mit intelligenten Steuerungen und neuen Modultechnologien könnte das Potenzial in Zukunft noch steigen.
Ob Solar-Tracking-Systeme die Photovoltaik revolutionieren oder nur eine Nischenlösung bleiben, wird sich in den kommenden Jahren zeigen. Klar ist jedoch: Die Technik bietet spannende Chancen für eine effizientere Nutzung der Solarenergie.