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Wann lohnt sich Solarstrom vom eigenen Dach wirklich?

Sie schauen auf Ihre Stromrechnung und fragen sich, warum die Energiekosten Jahr für Jahr steigen. Die Idee, den benötigten Strom einfach selbst zu erzeugen, klingt da verlockend – schließlich scheint die Sonne kostenlos. Doch wann rechnet sich eine eigene Photovoltaikanlage tatsächlich? Viele stehen vor dieser Frage: Wie hoch sind die Anfangskosten? Wie viel kann man einsparen? Und ab wann übersteigen die Erträge die Investitionen?

Die Entscheidung für eine Photovoltaikanlage bedeutet nicht nur den Wunsch nach Unabhängigkeit von Energieversorgern, sondern ist auch ein finanzieller Schritt. Doch bevor man in die Planung geht, sollte man die wirtschaftlichen Aspekte gut durchleuchten. Dieser Artikel hilft Ihnen, genau diese Frage zu beantworten: Wann lohnt sich Solarstrom vom eigenen Dach?

Das Wichtigste in Kürze

  • Die Rentabilität von Solarstrom wird durch Anschaffungskosten, Förderungen und Einsparungen bestimmt.
  • Die Eigenproduktion reduziert langfristig Energiekosten und macht unabhängig von steigenden Strompreisen.
  • Die Amortisation einer PV-Anlage erfolgt in 10 bis 15 Jahren, abhängig von der Größe und Nutzung.

Kosten vs. Ertrag

Der erste Schritt in der Rentabilitätsanalyse einer Photovoltaikanlage ist der Kostenvergleich. Wie bei jeder größeren Investition sollte man die einmaligen Anschaffungskosten den langfristigen Erträgen gegenüberstellen. Hierzu gehören:

  1. Anschaffungskosten: Diese beinhalten die Solarmodule, den Wechselrichter, eventuelle Batteriespeicher sowie die Installationskosten. Für ein durchschnittliches Einfamilienhaus liegen die Kosten in der Regel zwischen 15.000 und 30.000 Euro.
  2. Laufende Einsparungen: Durch die Eigenproduktion von Solarstrom können die monatlichen Stromkosten erheblich gesenkt werden. Je höher der Eigenverbrauch, desto größer ist die Ersparnis. Dies gilt sowohl für private Haushalte als auch für Gewerbetreibende, die zum Beispiel ihre Hallen oder Büros mit Sonnenenergie versorgen möchten.
  3. Einspeisevergütung: In den meisten Fällen wird nicht der gesamte erzeugte Strom sofort verbraucht. Überschüssiger Strom kann ins öffentliche Netz eingespeist werden, wofür eine Einspeisevergütung gezahlt wird. Das macht Solarstrom für viele besonders lukrativ.

Eine besondere Form der Stromnutzung ist das Mieterstrom Photovoltaik-Modell. Dieses ermöglicht es, auch in Mietobjekten oder Mehrparteienhäusern direkt vor Ort erzeugten Solarstrom zu verbrauchen. 


Faktoren, die die Rentabilität beeinflussen

Verschiedene Parameter beeinflussen die Rentabilität einer Photovoltaikanlage:

  • Anlagengröße und Standort: Je nach verfügbarem Platz auf dem Dach und der Sonneneinstrahlung variiert die Effizienz der Anlage. Flachdächer bieten sich besonders für größere Anlagen an, die einen höheren Energieertrag erzielen können.
  • Eigenverbrauchsquote: Je mehr Solarstrom Sie selbst verbrauchen, desto schneller amortisiert sich Ihre Anlage. Denn für jeden selbst genutzten Stromanteil sparen Sie die Kosten, die Sie sonst an Ihren Stromanbieter zahlen müssten.
  • Staatliche Förderungen: Dank attraktiver Förderprogramme und steuerlicher Anreize wird der Einstieg in die Solarenergie zusätzlich erleichtert. In vielen Regionen gibt es spezielle Fördermittel für Unternehmen und Privatpersonen.
  • Mieterstrom-Modelle: Besonders für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbeobjekte kann der Mieterstrom eine interessante Möglichkeit bieten, Solarstrom vor Ort zu nutzen und gleichzeitig Mieter, Mieterinnen oder Gewerbekunden und -kundinnen zu beteiligen. 
  • Langfristige Strompreisentwicklung: In Zeiten steigender Strompreise sorgt eine Photovoltaikanlage nicht nur für Unabhängigkeit, sondern sichert auch langfristig stabile Energiekosten.

Amortisation und Beispielrechnungen

Die Amortisation einer Photovoltaikanlage beschreibt den Zeitraum, in dem die anfänglichen Investitionskosten durch die Einsparungen und Erträge wieder erwirtschaftet werden. Sie hängt von der Größe der Anlage, den Installationskosten und dem individuellen Stromverbrauch ab. Im Durchschnitt amortisiert sich eine Anlage nach 10 bis 15 Jahren.

Beispielrechnung 1: Einfamilienhaus

Eine 5 kWp-Anlage auf einem Einfamilienhaus kostet etwa 15.000 Euro. Der Eigenverbrauch liegt bei 30 %, der restliche Strom wird ins Netz eingespeist. Bei einem Strompreis von 30 Cent pro kWh und einer jährlichen Einspeisevergütung kann sich diese Anlage nach etwa 12 Jahren rentieren.

Beispielrechnung 2: Mehrfamilienhaus

Für ein Mehrfamilienhaus mit einem Stromverbrauch von rund 10.000 kWh jährlich kann eine größere Anlage (10 kWp) sinnvoll sein. Durch die Nutzung des Mieterstrom-Modells profitieren sowohl die Vermietenden als auch die Mieter und Mieterinnen von den günstigeren Strompreisen. Hier ist eine Amortisation nach ca. 10 Jahren möglich.

Beispielrechnung 3: Gewerbeanlage

Große Gewerbeanlagen (50 kWp und mehr) erzielen durch einen hohen Eigenverbrauch und geringere Netzbezugskosten eine besonders schnelle Amortisation. Bereits nach 8 Jahren können sich solche Anlagen rechnen, insbesondere wenn Förderungen in Anspruch genommen werden.

Beispielrechnungen im Überblick:

Leistung (kWp)Kosten (Euro)Eigenverbrauch (%)Jährlicher Stromverbrauch (kWh)Amortisationszeit (Jahre)
Einfamilienhaus515.000306.00012
Mehrfamilienhaus1030.0004010.00010
Gewerbeanlage50100.0006050.0008

Fazit

Die Rentabilität von Solarstrom aus eigener Produktion hängt von verschiedenen Faktoren ab – von den Installationskosten über den Eigenverbrauch bis hin zu staatlichen Förderungen. Doch mit einer sorgfältigen Planung kann eine Photovoltaikanlage nicht nur eine umweltfreundliche, sondern auch wirtschaftlich lohnenswerte Investition sein. Egal, ob für Privatpersonen oder Unternehmen: Langfristig sorgt Solarstrom für niedrigere Energiekosten und mehr Unabhängigkeit.